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30.10.2025
Eine Hand reicht Euro-Banknoten aus einem Laptop-Bildschirm.
Bild: Shutterstock – ronstik / ArGe Medien im ZVEH

Deutsche Unternehmen können ihre Energiekosten durch den strategischen Einsatz erneuerbarer Energietechnologien erheblich reduzieren und dabei von attraktiven staatlichen Förderungen profitieren.

„Viele Betriebe zahlen noch immer zu viel für Energie, obwohl es heute ausgereifte Technologien und attraktive Förderungen für den Einsatz Erneuerbarer Energie gibt", erklärt Andreas Habermehl, Geschäftsführer Technik und Berufsbildung des ZVEH. „Die E-Handwerke können Unternehmen dabei unterstützen, das Beste aus den aktuellen Möglichkeiten herauszuholen und langfristig Kosten zu senken."

Kostensenkungen durch Eigenstromerzeugung

Die Zahlen sprechen für sich: Während kleine und mittlere Industrieunternehmen derzeit durchschnittlich rund 18 Cent pro Kilowattstunde für externen Strom zahlen, liegen die Gestehungskosten für selbstgenutzten Solarstrom aus gewerblichen PV-Dachanlagen lediglich zwischen 5,7 und 12,0 Cent pro Kilowattstunde. Selbst in Kombination mit einem Batteriespeicher bleiben die Kosten mit 7,3 bis 16,0 Cent pro Kilowattstunde deutlich unter dem Marktpreis.

„Mit Photovoltaikanlagen können gerade kleine und mittelständische Unternehmen ihre Stromrechnungen häufig stärker senken, als dies bei einer möglichen Stromsteuerbefreiung der Fall wäre", bestätigt auch Habermehl.

Enormes ungenutztes Potenzial in deutschen Betrieben

„Unternehmen sollten bestehende Förderungen unbedingt in Anspruch nehmen und in ihre Zukunft investieren“, so der Rat von Andreas Habermehl. „Es besteht noch viel Ausbaupotenzial in der deutschen Unternehmenslandschaft.“

Eine Untersuchung des Fraunhofer IIS in Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung Logistik ergab, dass derzeit nur rund 19 Prozent der Hallen in Gewerbe und Logistik mit Photovoltaik belegt sind. Rund 80 Prozent der untersuchten Firmendächer sind hingegen noch PV-frei. Insgesamt nutzen bereits über 100.000 Unternehmen in Deutschland selbst erzeugten Solarstrom. Nach aktuellen Daten der Bundesnetzagentur sind hierzulande rund 100.000 PV-Dachanlagen in Gewerbe, Handel und Dienstleistung, etwa 12.000 PV-Systeme auf Industriedächern und rund 81.000 Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Gebäuden in Betrieb. Im vergangenen Jahr wurden auf Industrie- und Gewerbedächern 30 Prozent mehr Photovoltaik-Leistung neu installiert als 2023.

Neue Sonderabschreibungen verstärken Wirtschaftlichkeit

Seit Juli 2025 können Unternehmen eine Sonderabschreibung von bis zu 30 Prozent im ersten Jahr für Investitionen in gewerbliche Photovoltaikanlagen geltend machen. Wird gleichzeitig der Fuhrpark elektrifiziert, sind sogar bis zu 50 Prozent Sonderabschreibung im ersten Jahr möglich. Diese steuerlichen Vorteile kommen zusätzlich zu den bereits bestehenden Einsparungen bei den Stromkosten und der gesetzlich garantierten EEG-Vergütung für den nicht selbst verbrauchten Überschussstrom.

ZVEH erweitert Service durch Kooperation mit Förderdatenbank

Um Unternehmen den Überblick zu erleichtern, hat der ZVEH einen Kooperationsvertrag mit der Förderdatenbank febis geschlossen. Die Plattform unterstützt Gewerbetreibende dabei, passende Förderprogramme einfach zu finden und Fördergelder sicher zu beantragen. Mit professionellem Förderservice und jahrzehntelanger Erfahrung organisiert febis die Förderung im Kontext der jeweiligen Investition - von der Wärmepumpe über Dämmung bis zur Finanzierung. Durch die Kooperation können E-Handwerksbetriebe diese Dienstleistungen in Kürze als zusätzlichen Service für ihre Kunden nutzen. Weitere Informationen unter: https://foerderdata.de/febis/ 

Fachgerechte Planung entscheidet über Wirtschaftlichkeit

Moderne Anlagen werden immer häufiger intelligent vernetzt und mit Energiemanagementsystemen gekoppelt, die alle technischen Gewerke eines Betriebsgebäudes vernetzen – von der Photovoltaikanlage über die Ladeinfrastruktur bis hin zur Beleuchtungs- und Klimatechnik. „Unternehmen sollten mit der passenden Investition ganzheitliche Lösungen finden, die Abläufe beschleunigen und die Wirtschaftlichkeit maximieren", betont Habermehl. „Entscheidend ist die Effizienz des gesamten Systems, die den Betrieb zukunftsfähig macht." Elektrofachbetriebe können Unternehmen dabei unterstützen, die wirtschaftlich beste Lösung zu finden und alle verfügbaren Förderungen optimal zu nutzen. Dabei geht es nicht nur um die technische Planung, sondern auch um die Integration in bestehende Gebäudetechnik und die koordinierte Beantragung der verschiedenen Förderungen.

Informationen und passende Fachbetriebe sind zu finden unter www.elektrobetrieb-finden.de.

 

Überblick Förderungen für Umwelt und Energieeffizienz in Unternehmen (10_2025)

Beratung / Bundesförderung

  • Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme (EBN) – Zuschuss
  • Effiziente Gebäude – Fachplanung und Baubegleitung – Zuschuss

Gebäude

  • Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) – Zuschuss über KfW und BAFA
  • Bundesförderung für effiziente Gebäude – Nichtwohngebäude (BEG NWG) – Kredit über KfW
  • Klimafreundlicher Neubau – Nichtwohngebäude (299): Kredit über KfW
  • Energieeffiziente Sanierung – Nichtwohngebäude (263): Kredit über KfW
  • Einzelmaßnahmen Ergänzung – Nichtwohngebäude (523): Kredit über KfW

Prozesse und Anlagen, Energieeffizienz

  • Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) – Zuschüsse oder Kredite über BAFA, KfW und VDI/VDE-IT: Aufteilung in sechs Module von Querschnittstechnologien bis Elektrifizierung kleiner Unternehmen
  • BMWK-Wettbewerb Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) –Zuschuss (Förderoption Wettbewerb)
  • Investitionskredit Nachhaltige Mobilität (268, 269): über KfW
  • Energieeffizienz in der Produktion (292): Kredit über KfW

Industrie und Klimaschutz

  • Bundesförderung Industrie und Klimaschutz – BIK
  • Erneuerbare Energien – Standard (Strom und Wärme) (270): Kredit über KfW
  • KfW-Umwelt­programm (240, 241): Kredit über KfW

Weiterbildung

Bundesförderung Aufbauprogramm Wärmepumpe (BAW)

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